Sonntag, 14. Dezember 2014

Erzgebirgischer Stollen und Kartoffelkuchen

Die wahren Kenner des Stollenbackens werden jetzt bestimmt die Hände über den Kopf zusammenschlagen -  ja ich  gebe zu Stollen erst am 2. Advent zu backen ist ein wenig spät.

Und eigentlich sind wir auch nicht die großen Stollenesser, aber was ich wirklich super gern esse ist Kartoffelkuchen, kennt ihr den?
Der besteht aus Stollenteig mit gekochten, geriebenen Kartoffeln und dann als Blechkuchen gebacken - leecker!
Das bedeutet man braucht erst mal Stollenteig und deshalb hab ich auch gleich mal meinen ersten Stollen gebacken.
Dieses Rezept hab ich von Lutz vom Plötzblog adaptiert, schaut dort unbedingt mal vorbei, wenn ihr euch auch nur annähernd mit Brotbacken beschäftigt.

Der Aufwand ist wirklich groß, das Ergebnis aber auch, jedenfalls das vom Kartoffelkuchen, der Stollen muss noch bis Weihnachten durchziehen.




Erzgebirgischer Stollen

Rumrosinen:
430 gr Rosinen
200 ml Rum

Vorteig:
220 gr Weizenmehl
110 gr Milch
42 gr Hefe

Hauptteig
 450 gr Mehl
250 gr Butter
100 gr Schweineschmalz
3 gr Kardamon (gemahlen)
3 gr Muskat (gemahlen)
140 gr Zucker
3 gr Salz
140 gr ganze Mandeln
3 gr ganze Bittere Mandeln
100 gr Zitronat
20 gr Orangeat

Zum Schluss.
Butter
Puderzucker





- 1-2 Tage vorher Rosinen mit dem Rum mischen und mindestens 24 Stunden quellen lassen, immer mal wieder umrühren

- die Mehl, Milch und Hefe durchkneten und mind. 2 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen - Teig sollte sich verdreifachen



- in der Zwischenzeit die Zutaten vorbereiten:
Muskat reiben,
Kardamon anrösten, Schale entfernen und mörsern (das ferige Pulver sollte die 3 gr ergeben)
Mandeln mit heißen Wasser überbrühen und aus der Haus schnipsen ( das hab ich als Kind geliebt!)
Mandeln fein mahlen




- Mehl, Butter, Schweineschmalz, Salz, Zucker und den gegangenen Vorteig 5 min auf niedrigster Stufe und 10 min auf zweiter Stufe verkneten



- die restlichen Zutaten und die Rumrosinen von Hand unterkneten


- das Ganze über Nacht kühl stellen, der Teig wird aber kaum an Volumen gewinnen
(Wer nicht wie ich erst am Nachmittag  anfängt, lässt den Teig  2 Stunden bei Zimmertemperatur gehen.)

- am nächsten Morgen (oder nach 2 Stunden) - den Teig nochmal durchkneten
- wieder 2 Stunden gehen lassen
- Backofen auf 180°C  Ober- und Unterhitze vorheizen
- dann ca. 1 kg Teig abnehmen  und zu einem länglichen Laib formen





- in der Mitte  der Länge nach einschneiden,  ca 1 cm tief

- den Stollen nun ca. 60 min backen, dann mittels Stäbchenprobe prüfen ob der Stollen durchgebacken ist , sonst nochmals um 15 min verlängern

- nach dem Backen sofort ringsum mit flüssiger Butter einstreichen  und auskühlen lassen


Nun gibt es 2 Varianten: bei uns zu Hause wurden die Stollen gelagert und dann kurz vor dem Verzehr gebuttert und gezuckert. Lutz macht da gleich nach dem Backen und lagert ihn so.
Ich hab mich für die Variante von Lutz entschieden, allerdings nicht soviel Butter und Zucker verwendet, evtl. mach ich vor dem anschneiden nochmal was drauf.

- also nochmals mit flüssiger Butter bestreichen und mit reichlich Puderzucker bestreuen
- nochmals mit Butter beträufeln und wider mit Puderzucker betreuen


- den Stollen in Stollentüten, oder Stofftücher einwickeln und min. 2-3 Wochen an einem kühlen Ort durchziehen lassen

Wie der Stollen nun wirklich geworden ist werd ich erst zu Weihnachten erfahren, aber ich werde berichten!

Nun endlich ist es soweit, der Stollen  ist duchgezogen und wird noch mal ein wenig gepudert:



und wird angeschnitten:


Mein Fazit: Geschmacklich fanden wir den Stollen echt sehr gut, allerdings ist er zu wenig aufgegangen und damit etwas fest, leicht bröselig. Das ist echt schade, bei der Arbeit die das Teil gemacht hat. Ich hab nun keine Ahnung woran es gelegen hat, zu lange gegangen, falsch gebacken, ich weiß es einfach nicht. Ob ich es nächstes Jahr nochmal versuch kann ich auch noch nicht sagen, mal sehen;-)



So nun zum 2. Teil :

Kartoffelkuchen


dazu braucht man:

1 kg Stollenteig
300 gr gekochte, gepellte und geriebene Kartoffeln (mehlig kochend)

- Stollenteig und die ausgekühlten Kartoffeln ca. 5 min auf niedrigster Stufe verkneten
- Teig 2 Stunden gehen lassen
- kurz durchkneten  und nochmal 2 Stunden gehen lassen
- Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen
- den Teig auf einem Blech verteilen , ein bisschen mit den Fingern eindrücken
- ca. 30 min backen


- den Kuchen rausnehmen und mit flüssiger Butter bestreichen und mit Zucker bestreuen


Ich habe den Kuchen gedrittelt, ein Drittel gebuttert und gezuckert und dann gegessen ;-)
Den Rest hab ich eingefroren, den gibt es an den nächsten Wochenenden.

Fazit: Der Kartoffelkuchen war schön fluffig, saftig - einfach megalecker!!! Dafür hat sich der Megaaufwand schon mal gelohnt!


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