Nach so langer Ruhepause hab ich gleich soviel vorbereitet, dass es für mehrere Posts reicht. 😃
Der Sohn meiner Freundin hat geheiratet und wie selbstverständlich hat er mich gefragt, ob ich nicht die Hochzeitstorte backen könne. - Gern hab ich zugesagt.
Nachdem wir uns darüber verständigt hatten, welche Torten, welche Geschmacksrichtungen, Größe und Stil, begann das Kopfkino.
Welchen Teig wähle ich, wie mach ich die Cremes, damit es luftig leicht, aber auch standfest ist.... ? Der Respekt vor der Aufgabe war schon groß, da es bei der Hochzeitstorte (hoffentlich) keine zweite Chance gibt.
Nachdem ich dann aber die Rezepte zusammengestellt und probegebacken hatte, bekam ich die notwendige Sicherheit und die Zuversicht, dass alles gut gehen würde. - und ich spoiler schon mal -> es hat auch alles perfekt geklappt.
Aber nun erst mal zu den Details:
Folgende Geschmacksrichtungen haben wir festgelegt:
- Mango-Maracuja (der Bräutigam ist großer Mango-Fan) aber nicht in Kombi mit Schoko
- Kaffee (...unbedingt)
- Zitrone (...oh ja Lemon Curd ist so lecker)
- Schokolade.... muss sein - vielleicht mit Salzkaramell (...oh ja) - und die Augen wurden größer 👀)
- keine Fondanttorte, daher eher ein Naked Cake
- von Freunden war eine selbst gebaute Etagere vorhanden, so dass die Torten nicht gestapelt werden sollten, sondern einzeln auf den Etagen stehen. Das fand ich schon mal einfacher, da ich kaum mehrstöckige Torten gemacht habe.
Für die Cremes habe ich mich als Basis für Mascarpone entschieden, da Buttercreme eh nicht so die erste Wahl war.
Für die Tortenböden hatte ich erstmals den Wunderkuchen gewählt. Ich hatte schon sooft davon gehört und gelesen, diesen aber noch nie probiert.
Jetzt nachdem ich den Wunderkuchen nun einige Male gebacken habe, kann ich die Begeisterung dafür sehr gut verstehen - sehr wandelbar, stabil und locker, trotzdem saftig, also wirklich perfekt.
Ich werde die einzelnen Torten der Reihe noch in den folgenden Post vorstellen. Wir arbeiten uns von oben nach unten, von klein zu groß, um am Ende bei der Torte zu landen die dann vom Brautpaar angeschnitten wurde.
Es wurde bewusst die untere Torte angeschnitten, ganz einfach, weil die obere viel zu hoch gewesen wäre.
Ach ja, noch eine Anmerkung zur Menge: die Torte war für 90 Gäste gedacht, abends als Dessert, ob alle was davon gegessen haben weiß ich nicht. Es ist allerdings etwas knapp die Hälfte übrig geblieben, aber da haben sich die Aufräumhelfer am nächsten Tag auch noch drüber gefreut.
Aber erst mal gibt's einen Blick auf das Gesamtkunstwerk 😜
Leider hatte ich keine Gelegenheit ein Foto vor einem neutralen Hintergrund zu machen, aber man sieht hier auch sehr schön die tolle Etagere mit dem Birkenstamm.
Und damit das Brautpaar die Torte auch ordentlich anschneiden konnte gab es noch ein persönliches Tortenmesser dazu:
So ein Tortenmesser habe ich auch und finde es sehr praktisch. Daher hab ich es gern verschenkt, nachdem ich die Lasergravur noch aufbringen ließ. Ich war danach schon ein wenig verliebt in das Teil - echt schön.
Ich habe an einem Donnerstag alles Böden gebacken und weil dann noch Zeit war ein paar Macaron-Schalen.
Am Freitag wurden die Torten gefüllt und fertig eingestrichen. Abends haben wir Sie zur Hochzeits-Location gebracht - jedes Mal ein kleines Abenteuer, damit nichts kaputt geht.
Samstag habe ich dann nur noch die Deko aus Früchten, Schokolade, Macarons Glitzerschnee und Blumen (Stiele in Folie gewickelt) angebracht.
Nun widmen wir uns aber der ersten, kleinsten Torte, eine Mango-Maracuja Torte die lactosefrei und ohne Ei sein sollte, für die Allergiker.
Mango-Maracuja-Torte
laktosefrei und
ohne Ei
Zutaten für eine Torte Ø 18cm:
Boden
ohne Ei
200 g
Mehl
50 g Speisestärke
120
g Zucker
1 TL
Zitronenschale
Prise
Salz
10 g
Backpulver
Kurkuma
100
g Öl
150
g Milch lactosefrei
150
g Mineralwasser
Maracuja-Kompott
2 Mango
(schön reif)
100 Maracujasaft
Speisestärke
Maracuja-Creme
300
g Frischkäse lactosefrei
60 g Puderzucker
40 g Maracujasaft
400
g Sahne lactosefrei
40 g San-apart
Zubereitung:
Boden:
Den
Backofen auf 180 °C Unter- Oberhitze vorheizen und einen Tortenring mit
Backpapier einschlagen.
Das
Mehl mit der Stärke, Zucker, Salz, Zitronenschale, etwas Kurkuma und dem
Backpulver mischen.
Das
Öl mit der Milch dazu gießen und alles zu einem cremigen Teig aufschlagen.
Dann
noch das Mineralwasser gut unterrühren
Den
Teig in die vorbereitete Form geben und ca. 30 min backen.
Mit
der Stäbchenprobe kontrollieren ob der Kuchen durchgebacken ist und abkühlen
lassen.
Den
Kuchen am besten über Nacht ruhen lassen, dann lässt er sich besser teilen.
Mango-Kompott
Die
Maracujas schälen und in kleine Würfel schneiden.
Den
Saft in einem Topf mit der Stärke glattrühren und erwärmen, bis die Masse
andickt. Dann die Maracujawürfel dazu geben. Wenn die Maracujas richtig schön
reif sind reicht das schon so, falls diese noch etwas fest sind, dann noch kurz
mit köcheln lassen.
Maracuja-Creme
Den
Frischkäse mit Puderzucker und Maracujasaft in einer Schüssel kurz glattrühren.
Die
Sahne dazugeben und alles aufschlagen, dabei das San-apart einrieseln lassen.
Alles
zusammen nun schön steif schlagen.
Aufbau:
Einen
Tortenring mit Tortenrandfolie ausgelegen um die Torte so stapeln zu können.
Den
Tortenboden habe ich zweimal geteilt.
Den
ersten Tortenboden auf eine Unterlage legen, mit etwas Maracujasaft tränken und
ganz dünn mit der Creme bestreichen.
Die Maracuja-Creme
in einen Spritzbeutel füllen und so abschneiden, dass man einen Durchmesser von
ca. 1,5 cm erhält und dann am äußeren Rand entlang einen Ring spritzen. Durch
die Verwendung des Spritzbeutels wird das schön gleichmäßig. Nun einen kleinen
Abstand (ca. 1 cm) lassen und den nächsten Kreis aufspritzen. So lange, bis man
in der Mitte ist. Am besten legt man es so dass man in die Mitte einen großen
Tupfen spritzt.
Das Mango-Kompott
in einen Spritzbeutel füllen und mithilfe dessen die Zwischenräume ausfüllen.
Falls
erforderlich die einzelnen Ringe noch etwas glattstreichen und den nächsten
Tortenboden auflegen und leicht andrücken.
Nun
mit dieser Etage genauso verfahren, den letzten Tortenboden auflegen und auch
leicht andrücken.
Darauf
ein wenig Creme verteilen und diese schön glattstreichen, es sollte auf jeden
Fall noch Creme übrig bleiben um die Torte noch einstreichen zu können
Die
Torte für 1-2 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Dann
den Tortenring und -folie entfernen und mit ein wenig Creme außen glattstreichen,
so dass man eine glatte Seite erhält, aber auch noch die Böden durchschimmern
sieht.
Zum
Schluss auf der Torte noch einige Cremetupfen, am besten mit unterschiedlichen
Formen und Größen spritzen und mit Früchten und allem wozu man Lust hat
dekorieren.
Ich hab mit Glitzerschnee noch für ein wenig Winterstimmung gesorgt, da wir ja auf einer Winterhochzeit waren. Und der Schokodrip musste einfach sein, den find ich so schön.
Bei den Blumen habe ich die Stengel mit Klarsichtfolie umwickelt und in die Torte gesteckt, das hat super funktioniert.
Und hier gibt´s das Rezept noch als pdf: KLICK
Mir persönlich war der Tortenboden einen Tick zu fest, aber das ist wie so oft Geschmackssache. Trotzdem eine fruchtig, cremige Torte mit einen Hauch von Sommer.
Und im nächsten Post gibt's dann einen Koffeinkick.