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Montag, 11. Juli 2016

Sauerteig-Brotbackkurs

Ja mein letzter Post ist schon eine Weile her. Ehrlich gesagt bin ich im Moment etwas schreibfaul. Backtechnisch hab ich in den letzten Wochen einiges ausprobiert, fand es noch nicht reif für den Blog oder hatte keine richtige Muse zum fotografieren und schreiben :-((. Im Sommer hab ich sowieso meist nicht soo viel Lust zum backen, obwohl ich noch Ideen habe.
Wenn es so richtig schön warm ist essen wir am Wochenende am liebsten ein schönes Eis, leider hatten wir solche Wochenenden noch nicht so oft.
Unser Urlaub ist nun auch schon wieder fast vorüber (ja in Sachsen begannen die Ferien bereits am 27.06.!) und auch eine Woche an der Ostsee konnte kein super Sommerfeeling auslösen, genossen haben wir dann noch 2 Tage Hamburg (eine super schöne Stadt), auch wenn uns da die Regenschauer nicht verschonten. Natürlich war unser Highlight der Besuch des Musicals "Der König der Löwen", was nicht nur unserem Mini M sondern auch uns Erwachsene faszinierte. 

Bevor es in den Urlaub ging hatte ich aber noch ein anderes  Event auf das ich mich schon seit Wochen freute: Ein Sauerteig-Grundkurs bei Lutz Geissler.
Wer sich mit dem Thema Brot backen beschäftigt, kommt über kurz oder lang an Lutz und seinem Plötzblog nicht vorbei. Als Ausgleich mit dem Brot backen angefangen, berät er heute sogar Bäcker (armes Handwerk möchte man da nur sagen). Das Beste für mich ist, er wohnt gerade mal eine halbe Stunde Fahrzeit von mir entfernt, so dass der Kurs ganz schnell zu erreichen war. 
Der Wunsch Brot zu backen ist schon länger entstanden und spätestens als mein Mann seine Ernährung ein wenig angepasst hat und der Versuch ein anständiges Vollkornbrot zu bekommen nicht von durchschlagendem Erfolg gekrönt war, war klar da muss ich selber ran. Außerdem, der Duft von richtig schönem Brot, der durchs ganze Haus zieht - herrlich. Einige Brote hatte ich auch schon gebacken, aber an Sauerteig traute ich mich einfach nicht ran. Und alles im Internet anzulesen ist nicht so mein Ding, ich will es erklärt bekommen, selber sehen und machen. Naja und wie gesagt, wenn man so einem Experten quasi vor der Haustür hat, sollte man die Gelegenheit am Schopfe packen.

Also ging es an einem Sonntagmorgen um 9 Uhr los. Erst stellten sich die Teilnehmer vor, ihre Erfahrungen mit Sauerteig, ihre Erwartungen an den Kurs. 
Das Teilnehmerfeld war dabei gut gemischt, viele hatten schon Erfahrung, wollten diese vertiefen oder wie ich ohne Erfahrung erst mal loslegen. Und das haben wir dann auch gleich getan. Auf dem Programm standen Vinschgerl, Roggenmischbrot, Roggenvollkornbrot und ein Weizenmischbrot.
Die Sauerteige hatte Lutz am Vortag bereits vorbereitet, da die erste Stufe meist mindestens 12 Stunden reifen muss. Als erstes wurden die Teige fertiggestellt. Die Roggenteige müssen nicht geknetet werden, deshalb wurden sie von Hand verarbeitet. 


Mit nassen Händen wird die Konsistenz überprüft und zugedeckt zur Gare gestellt.  Entscheidend für ein gutes Ergebnis sind auch die Temperaturen - mit entsprechend warmen Wasser kann man die Teigtemperatur gut hinbekommen, da man in der Regel zu Hause keinen Wärmeschrank hat. Dies und auch die richtigen Konsistenzen konnte uns Lutz somit richtig vermitteln.

Das letzte Brot war dann ein Weizenmischbrot, das mit der Maschine geknetet wurde. Ich habe am Anfang Teige immer ziemlich kurz geknetet, aber auch hier zeigte sich mal wieder eine längere Knetzeit, bei der sich der Kleber gut entwickeln kann, macht eine wunderbaren geschmeidigen Teig und sorgt für ein gelungenes Backwerk . Der Teig des Weizenbrotes wurde in den ersten beiden Stunden der Gare aller halben Stunde gedehnt und gefaltet.

Und dann ging es schon an die Weiterverarbeitung der Vinschgerl: der Teig wird auf eine bemehlte Fläche gekippt leicht ausgebreitet und mit Mehl bestäubt. Dann wird einfach mit 2 Händen ein Stück abgestochen, ein wenig rund geformt und dann immer 2 zusammen zur Stückgare auf Backpapier gelegt. Das geht echt sehr gut und das kriegt auch jeder hin.


Schwieriger war es dann schon mit den Roggenbroten, hier wird der Teig portioniert, muss rund- oder längsgewirkt werden (je nach Gärkörbchen) und dass sieht immer ganz leicht aus, ist aber gar nicht so einfach, zumal der Teig schon klebriger als Hefeteig ist. 


Bald war es soweit die Vinschgerl kamen in den Backofen und konnten sich da so richtig schön dunkelbraun bräunen lassen - mmmmh welch Duft.


Die Vinschgerl waren dann als zünftige Brotzeit mit Schinken, Salami und Käse unser lecker Mittagessen. 
Danach ging es dann schon ans Backen der beiden Roggenbrote:




 
Das Weizenbrot erhielt auf recht einfach Art seine Form - auf der bemehlten Fläche wurde der Teig als Rechteck ausgebreitet und einfach als Viereck abgestochen, das gibt dann eine interessante Form.




Während die Brote im Ofen waren,  gab es für uns noch mehr Theorie über Sauerteig, dessen Führung und Verarbeitung. 
Und immer wieder wurde frisches Brot aus dem Ofen geholt, welch herrlicher Moment.



Bereits als wir ankamen, hatte Lust ein Foccacia vorbereitet, er musste da was ausprobieren, das Ergebnis fiel für uns gleich mit ab ;-)


  
Zum Schluss nahm jeder von jedem Brot was mit nach Hause - das ganze Auto riecht dann nach frischen Brot -mmmh. 

Hier noch mal das Ergebnis im Ganzen:


Zu Hause haben wir dann so nach und nach die Brote verputzt: unser Fazit am leckersten waren die Vinschgerl, auf den letzten Platz landete das Weizenbrot.

Das Roggenmischbrot hatte ich bereits vor dem Urlaub nachgebacken, mein Ergebnis war gut, aber ganz zufrieden bin ich noch nicht. 
Dieses Wochenende hab ich mich an das Roggenvollkornbrot gewagt. Ich hab dann wohl doch ein wenig zuviel Wasser zugegeben, der Teig war sehr weich und klebrig. Aber das Ergenis hat uns nicht nur gut gefallen, es hat auch wunderbar geschmeckt- eine schöne Kruste, eine weiche saftige Krume, ich bin ja richtig ein wenig stolz auf mich ;-)
Auf jeden Fall war der Kurs sehr informativ für mich und ich werde in den nächsten wochen, Monaten und Jahren weiter fleißig üben.


Und während ich hier den Beitrag zu Ende schreibe sind gerade die ersten Vinschgerl im Ofen ;-)

Sonntag, 9. August 2015

Französisches Baguette

Dieses Jahr haben wir ja einen echt schönen Sommer, so dass man sogar hier bei uns im Erzgebirge an mehr als 5 Sommerabenden ohne Jacke draußen sitzen kann. Okay dafür ärgern uns halt die Wespen etwas mehr, aber irgendeinen Haken gibt es ja immer.
Wenn es aber so schön warm ist hab ich echt keine Lust zum Backen, da ist es so schon heiß und dann noch der warme Backofen...
Letzte Woche allerdings waren wir zum Grillen eingeladen und da hab ich mich gleich für´s Brot gemeldet, denn ich hatte im Hinterkopf noch ein paar Rezepte die ich ausprobieren wollte.
Zum einen hatte ich schon im letzten Sommer in Sarah´s "Knusperstübchen" ein leckeres Brotrad gesehen (der Post kommt noch) zum anderen sollte es noch ein Baguette sein.

Ich hab mich ja noch nicht so viel mit Brot beschäftigt, vor allem an Sauerteig hab ich mich noch nicht rangetraut. Bei der wenigen Recherche die ich betrieben habe, bin ich immer mal wieder auf den "Plötzblog" von Lutz Geissler (der sogar ganz in meiner Nähe wohnt) gestoßen und ein Brötchenrezept hab ich auch schon mal nachgebacken. Wie gesagt soviel hab ich mich nicht damit beschäftigt und wenn ich die Rezepte gelesen hab, erschien mir alles zu kompliziert und ich hab mich nicht rangetraut.
Im Frühjahr gab es dann in der Zeischrift "BEEF" einen Artikel über Brot und extra für die Zeischrift hatte Lutz Geissler einige Rezept entwickelt. Das hat mich nicht mehr so richtig losgelassen und letzte Woche hab ich  mich an das französische Bagutte gewagt - und bin auch ganz zufrieden.
Wenn man so die Zeiten liest, ist man erst mal von 30 Stunden abgeschreckt, aber letztendlich ist die reine Arbeitszeit gar nicht so aufwendig. Lasst euch von der langen Zeit ja nicht abschrecken, es lohnt sich!!



Französisches Baguette

Zutaten:

Vorteig:
100 g Weizenmehl
100 g Wasser (18 -20 °C)
1 g frische Hefe

Autolyseteig:
400 g Weizenmehl, Type 550
225 g Wasser

Hauptteig:
4 frische Hefe
10 g Salz

- Zuerst wird der Vorteig angesetzt. Dazu habe ich die Hefe im Wasser aufgelöst und dann mit dem Mehl vermischt. Das Ganze am besten gleich in einer Plastikdose  machen, da kann man den Teig schön luftdicht verpacken. Den Vorteig nun 2 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen und anschließend für 24 Stunden in den Kühlschrank.
Danach ist der Teig von Blasen durchsetzt und richt fruchtig, genau wie Herr Geissler es beschrieben hat.


Nachdem der Vorteig schon mal 12 Stunden im Kühlschrank verbracht hat, ist es an der Zeit den Autolyseteig anzurühren. Ich hab das gleich in der Schüssel meiner Küchenmaschine gemacht, damit ich dort gleich weiterkneten kann.
Also für den Autolyseteig wird Mehl und Wasser mit einem Löffel zu einem recht festen, und ein wenig klebrigen Teig verrührt, ich hab zum Schluss dann mit den Händen leicht nachgeholfen.


Den Teig nun luftdicht verpacken und 12 Stundenruhen lassen.

Damit sind nach 26 Stunden beide Teige bereit um sich gemeinsam von der Küchenmaschine, oder per Hand vereinen zu lassen. Dazu kommen noch die restliche Hefe und das Salz und dann darf meine Maschine den Teig für 6 min auf niedrigster Stufe und dann noch mal 2 min auf der nächsten Stufe kneten. Der Teig ist nun leicht klebrig und nicht zu fest.
Nun die Schüssel luftdicht abdecken und den Teig 3 Stunden ruhen lassen. In den ersten 2 Stunden wird der Teig aller 30 min durchgekneten. Auch dass durfte meine Küchenmaschine machen und das hat mich echt fasziniert. Der Teig war ja ein wenig klebrig, wenn die Maschine aber anfing zu kneten hat sich der Teig wunderbar von der Schüssel gelöst und er hat so richtig schön geglänzt.  Ich glaube mit den Händen kneten gestaltet sich da ein weing schwieriger.


Die letzte Stunde wird der Teig dann in Ruhe gelassen, da geht er auch noch ein wenig auf und ist wie beschrieben, feucht glänzend, von Blasen durchzogen und straff:


Jetzt kam für mich der schwierigste Teil und ich sage es gleich, so richtig schön gelungen ist es mit nicht - die Baguettes formen.
Dazu wird der Teig in 3 gleiche Teile geteilt, dann vorsichtig aber auch straff zu 20 cm langen Zylindern formen, dann zu ca. 30 cm langen Baguettes formen.
Auf dem Youtube-Kanal von Lutz Geissler zeigt er es ganz wunderbar, schaut es euch an. Es sieht auch echt ganz easy aus, aber wie gesagt ich war mit meiner Leistung nicht wirklich zufrieden. Hier der Link: Baguettes formen.
Die Teigling werden dann mit der glatten Seite nach oben auf ein bemehltes Tuch (eigentlich Bäckerleinen, das hatte ich aber nicht, hab ein Baumwolltuch genommen) gelegt und bei ca. 24 °C für 30 min gehen lassen.


Inzwischen schon mal den Backofen und Backblech, besser noch einen Backstein vorheizen, damit er zum Backen warm genug ist - 250 °C Ober- und Unterhitze.
Am Ende der Teigreifezeit, die Teiglinge mit der glatten Seite nach unten auf das Backblech setzen, Achtung heiß! Dazu nimmt man am besten eine längliches Brett oder einen Backschieber, ich hatte das alles nicht, entsprechend sah es halt aus.
Nun mit einer flach gehaltenen Rasierklinge die Baguettes einschneiden.


Anschließend die Baguettes schnell in den heißen Ofen schieben. Nach 2 min etwas Dampf erzeugen, ich nehm dazu einen Blumensprüher und sprühe vor allem unten in den heißen Backraum.
Die Baguettes werden insgesamt 20 min gebacken.  5 min vor dem Ende der Backzeut den Dampf ablassen, in dem man die Backofentür ein Stück öffnet.
Nach der Backzeit die Brote auf einem Gitter abkühlen lassen.


Es duftete herrlich in meiner Küche!
Wenn man so was langwieriges macht, hat man ja ein wenig Angst ob sich der Aufwand lohnt und in diesem Fall würde ich sagen:" JA!" Die Baguettes waren wunderschön knuspig, schön großporig und lecker! Die mach ich wieder mal, nur mit der Zeit muss man schauen, dass alles so einzurichten geht, damit man die Zeiten so hinkriegt.


Hier mal so ungefähr meine Zeiten, die hab ich auch nur so einhalten können weil mein Maxi S Ferien hatte ;-(
Freitag:       6:00 Uhr Vorteig ansetzen
                   8:00 Uhr Vorteig in den Kühlschrank
                 20:00 Uhr Autolyeteig machen
Samstag:    8:00 Uhr Hauptteig kneten lassen
                   8:40 Uhr kneten
                   9:10 Uhr kneten
                   9:45 Uhr kneten
                 10:15 Uhr kneten
                 11:15 Uhr Baguettes formen
                 12:00 Uhr backen


Mittwoch, 18. Februar 2015

Kartoffelbrot

Seit einiger Zeit denke ich immer mal darüber nach, unser Brot selber zu backen.
Einige Male war ich auf den Plötzblog von Lutz, allerdings klang es mir zu kompliziert und zu langwierig. Vor allem an den Sauerteig traute ich mich nicht ran. Aber irgendwann werde ich es in Angriff nehmen.
Dann entdeckte ich auf dem Blog von Yvonne ein sehr lecker aussehendes Kartoffelbrot und es hat mich gepackt.
Inzwischen hab ich das Brot schon 3 mal gebacken, jeweils mit einer anderen Mehlmischung.
Ich stelle euch als erstes das Rezept und die Vorgehensweise vor. Bei den Zutaten werde ich auch nur von Mehl schreiben, dahinter versteckt sich jedesmal eine andere Zusammensetzung der Mehlmischung. Ich werde anschließend beschreiben, welche Mehlmischung ich verwendet habe und wie das Ergebnis war, dann kann jeder selbst entscheiden was ihm besser zusagt.



Kartoffelbrot

Zutaten:
250 gr Kartoffeln
575 gr Mehl
1 Würfel Hefe (42 gr)
150 gr lauwarmes Wasser
150 gr lauwarme Milch
1 El Salz

Zubereitung:

Kartoffeln kochen, pellen und fein zerdrücken, stampfen oder durch die Presse drücken.
Dazu kann man aber auch Kartoffeln vom Vortag nehmen, dann geht das Brot auch schneller ,-)
Nun die Milch und das Wasser mischen (ich nehm immer heißes Wasser aus der Leitung und Milch aus dem Kühlschrank - automatisch ist es lauwarm), darin dann die Hefe auflösen und kurz stehen lassen.
Inzwischen Mehl, Salz, Kartoffeln und zum Schluß die Hefe-Milch in eine Schüssel geben und gut durchkneten (lassen).
Den Teig mit Frischhaltefolie abdecken und mind. 1 Stunde gehen lassen, ich lass den Teig nach Möglichkeit 2 -3 Stunden gehen, ich bilde mir immer ein das ist besser so ;-)
Backofen schon mal auf 200°C vorheizen, lieber ein wenig länger, damit der Backraum schön warm ist.
Danach den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche nochmals durchkneten und 2 Brote formen.
Die Brote in den Ofen schieben und die Tür schnell schließen. Nach ein paar Sekunden die Backofentür leicht öffnen und mit einem Blumensprüher einige Male kräftig Wasser reinsprühen.
Die Brote 35 - 45 min backen, das muss man ein wenig ausprobieren, auf jeden Fall müssen die Brote hohl klingen wenn man auf die untere Seite klopft.


Dann am besten leicht warm anschneiden - ein Traum!
Das zweitschönste ist, dass die ganze Wohnung nach frisch gebackenen Brot riecht. - Herrlich!


1. Version:

90 gr Weizenmehl
200 gr Dinkelvollkornmehl
285 gr Dinkelmehl

Ergebnis: Ein wunderbar fluffiges Brot, schöne knusprige Kruste. Das Brot konnte man auch nach 3 Tagen noch gut essen. Mir persönlich war der Dinkelgeschmack eine Spur zu dominant.


2.Version:

575 Roggenvollkornmehl

Ergebnis: Zwar kräftiger im Geschmack, aber sehr kompakt. Uns war es zu fest, allerdings war es nach 3 Tagen noch essbar und nicht zu Stein geworden.


3. Version
100 gr Weizenmehl
100 gr Roggenmehl
375 gr Dinkelvollkornmehl

Ergebnis: Auch diese sehr schön locker, ein wenig kräftiger als Version 1 und auch hier eine schöne Kruste. Auch dieses Brot war nach 3 Tagen noch gut essbar. Bis jetzt mein Favorit.