Dienstag, 31. Mai 2016

Topsy Turvy Torte

Manchmal setzt man sich ja selbst große Ziele, kriegt kurz vorher schon das Flattern aber am Ende wird hoffentlich alles gut.
So ging es mir letzte Woche.  Aber mal von Anfang an.

Meine Freundin Katja feierte ihren 40. Geburtstag und ich verkündete: "Ich schenk dir eine Torte."  Natürlich hatte ich schon was im Kopf: ich wollte eine Topsy Turvy Torte machen. So ein Teil geisterte schon lange in meinem Kopf herum, ich bin von den Kunstwerken immer ganz begeistert. Da gibt es ja Torten die sind so schön schief, man hat das Gefühl da fällt gleich was um - grandios.
Na ja, zu so einem großen Objekt der Bäckerkunst wird es bei mir nicht reichen.
Fondanttorten sind ja eh nicht so mein Metier, es wird ja auch erst meine 3. Fondanttorte.  Um so größer war der Respekt  vor dieser Aufgabe, aber die hatte ich mir ja selber gestellt. Außerdem hab ich weder Katja, noch anderen erzählt was ich vorhabe, somit hätte ich schnell noch eine Biskuitrolle machen können, wenn es schief gegangen wäre, den man kann es schon rauslesen, es hat funktioniert und ich was auch einigermaßen zufrieden mit dem Ergebnis (ich bin auch immer recht selbstkritisch).
So glühte das WWW heiß, ich hab mir Tutorials und Bilder angesehen, und noch ein Video, auf Blogs gestöbert und wieder Bilder geschaut. Dann erst mal Fondant bestellt und ein paar Dinge ausgeliehen. Dann war es 1 Woche vor dem großen Tag und ich hatte keinen richtigen Plan, mächtig Angst und keine Ahnung wie es weitergehen sollte.
Aber meine Motivtortenexpertin Maxi hat mich aufgebaut, Tips gegeben, mir ihre Vorgehensweise erklärt.
Na dann konnte es endlich losgehen.
Zuerst habe ich ein Erdbeercurd gekocht, da es eine Erdbeer-Mascarpone-Füllung geben sollte.

4 Tage vorher ging es richtig los - erst wurden die Böden gebacken: heller Biskuit - als 3 einzelne Böden. Der Biskuit ist super geworden, das Rezept stell ich bestimmt mal vor. Dieser Boden soll den unteren Teil der Torte bilden und hat die Größe von 20 cm Durchmesser.
Der obere Boden wird in einer 16 cm Form gebacken. Ich habe einen dunklen Biskuit hergestellt und im Ganzen gebacken - das war mein Fehler, er brauchte recht lang ehe er durchgebacken war und so war er mir zu fest. Also lieber in 2-3 Teilen backen. Nachdem die Böden ausgekühlt sind, werden sie in Folie eingepackt und kommen in den Kühlschrank.
Außerdem hab ich 3x Ganache vorbereitet: Schoko-Chili-Ganache für die Füllung, Schokoladen- und weiße Schoko-Ganache zum Einstreichen.

3Tage vorher bin ich extra 1 Stunde früher aufgestanden (4:20 Uhr!) und hab als erstes die Erdbeer-Mascarpone-Creme zubereitet und dann die Chili-Schoko-Ganache aufgeschlagen. Nun konnte es losgehen: erst wurde der helle Biskuit mit der Schoko-Chili-Ganache gefüllt und konnte schon mal wieder in den Kühlschrank.
Die Erdbeer-Mascarpone-Creme hatte inzwischen leicht angezogen und damit war sie ideal um den dunklen Biskuit damit zu füllen, dann konnte der Boden auch wieder in die Kühlung.

 
Nun konnte der Tag ganz normal beginnen.
Am späten Nachmittag ging es dann ans eingemachte: beide Torten wurden leicht konisch zurechtgeschnitzt und anschließend mit Ganache dünn eingestrichen: die untere mit dunkler Ganache die obere mit weißer Ganache.
Mit dieser dünnen Schicht werde erst mal die Krümel gebunden und es gibt eine gute Grundlage für die entgültige Ganacheschicht. Im Anschluss kommen die beiden Torten wieder in den Kühlschrank.
Inzwischen konnte ich erst mal in den Elternabend verschwinden ;-)
Danach ging es zum Feinschliff: die obere Torte wurde nochmal mit Ganache eingestrichen und dann alles schön glatt gestrichen, das ist sehr wichtig um dann auch den Fondant schön glatt zu bekommen.


Bei der unteren Torte hab ich erst mal noch eine Aussparung reingeschnitten, wo dann die obere Torte drauf sitzt, dadurch kann sie nicht so schnell abrutschen, dann auch hier noch mal Ganache drauf und alles schön glatt streichen.


Nun werden beide Torten schön über Nacht kalt stellen.

Dann ging es erst richtig los. Ich hab mit der oberen Torte begonnen und mit weißem Fondant eingekleidet und schön glatt gestrichen. Es ging auch ziemlich gut

Dann kam der  untere Boden an die Reihe, den Fondant hab ich in einem helleren lila eingefärbt und die Torte damit überzogen.
Ein weiters Stück habe ich in einem dunkleren lila eingefärbt zu einem schmaleren Streifen ausgerollt und mit Wellenmuster ausgeschnitten. Dann hab ich  Schmetterlinge ausgestochen und den Streifen um die Torte gelegt. Dabei hatte ich erst nicht bedacht, dass es sich alles ein wenig verzieht, aber ich hab es einigermaßen zurückgeschoben.
Um die obere Torte abzustützen, damit nichts zusammensackt habe ich drei Trinkröhrchen in die untere Torte gesteckt und bündig mit der Torte abgeschnitten.
  


Nun kam die obere Torte drauf  und ein kleiner Albtrum begann. An der oberen Torte bildete sich eine Blase und war nicht wegzukriegen, irgendwann hab ich an der Stelle  den Fondant aufgeschnitten und sah das Dilemma: die Ganache hat sich an der Stelle gelöst. Also ein wenig Ganache reingeschmiert und den Fondant wieder drüberlegen - und mit Deko verdecken.
Dann konnte ich die Torte fertig dekorieren.
Jetzt mal die Fotos von der fertigen Torte, ich konnte mich gar nicht entscheiden, deshalb sind es auch viele Fotos geworden.









Der Transport bereitet mir immer Sorgen, aber die Fahrt war nicht lang und es ging alles gut, so dass ich meine Topsy Turvy wohlbehalten überreichen konnte.
Katja hat die Torte gefallen und als Dessert hat auch jeder Gast ein Stück abgebekommen.
Hier mal die Anschnittfotos (ich hab das einfach mit den Handy fotografiert, deshalb ist die Qualität nicht so toll):


 Fazit: Es hat mich viel Zeit und Nerven gekostet, aber es hat sich gelohnt, es ist doch schön wenn man was geschafft hat, was man sich vorgenommen hat.

1 Kommentar:

  1. Liebe Ute,

    noch einmal vielen lieben Dank für die tolle Torte. Sie war nicht nur optisch ein Highlight, sondern hat auch noch super geschmeckt!!
    Aber ich hätte mich auch über eine Bisquitrolle gefreut :-)

    Viele Grüße

    Katja

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