Weihnachtszeit ist schon immer wieder eine besondere Zeit, vor allem hier bei uns im Erzgebirge, nicht umsonst wird es das Weihnachtland genannt.
Ich glaub Außenstehende wundern sich manchmal über unsere Bräuche, sind gleichzeitig aber auch fasziniert davon. Letzendlich hat ja jede Gegend seine Besonderheiten und das ist auch gut so.
Aber für alle die nicht von hier sind möchte ich nicht nur den Stollen vorstellen, den ich gebacken habe, sondern auch ein wenig vom Erzgebirge erzählen, dabei beziehe ich mich um die Gegend um Annaberg, da ich hier auch lebe.
Früher hat es hier vor allem Wald und Berge gegeben, irgendwann im 16. Jahhundert hat man Silbererz gefunden und das 2. Berggeschrey ging los, (das 1. Berggschreiy war im 12. Jahrhundert in der Gegend um Freiberg), man kann es mit dem Goldrausch in Amerika vergleichen. Dadurch kamen immer Menschen hierher um hier zu arbeiten und zu leben. Damit wurde die Besiedlung auch dichter und es entstanden, auch planmäßg Städte und Dörfer. Annaberg, die immer noch als die Hauptstadt des Erzgebirges gilt war damals die größte Stadt in Sachsen, größer als Dresden. Wenn man bedenkt wie groß Annaberg heute ist, muss Dresden ja ein Dorf gewesen sein ;-)
Erst diese Woche war ich im Dorotheastollen, da ist einem vieles bewußt geworden, was die Leute hier prägte und noch immer Bestand hat. Die Bergleute waren den ganzen Tag unter Tage mit Hammer und Meißel, dort ist es stockdunkel und sie hatten nur ein kleines Licht. Gerade in den Wintermonaten gingen sie morgens im Dunklen zum Bergwerk und abens wenn sie nach Hause gingen war es wieder dunkel.
Gerade deshlab kann man verstehen wie sie sich nach Licht sehnten und deshalb ist bei uns das Licht in der Weihnachtszeit von besonderer Bedeutung. Wir haben es eindrucksvoll diese Woche erlebt: als wir aus dem Stollen kamen (und der ist jetzt schon ein wenig beleuchtet) schauten wir auf das Mehrfamilienhaus das gleich daneben stand: in jedem Fenster leuchtete ein Schwippbogen, da ist es gleich nicht mehr so dunkel.
Früher hat es hier vor allem Wald und Berge gegeben, irgendwann im 16. Jahhundert hat man Silbererz gefunden und das 2. Berggeschrey ging los, (das 1. Berggschreiy war im 12. Jahrhundert in der Gegend um Freiberg), man kann es mit dem Goldrausch in Amerika vergleichen. Dadurch kamen immer Menschen hierher um hier zu arbeiten und zu leben. Damit wurde die Besiedlung auch dichter und es entstanden, auch planmäßg Städte und Dörfer. Annaberg, die immer noch als die Hauptstadt des Erzgebirges gilt war damals die größte Stadt in Sachsen, größer als Dresden. Wenn man bedenkt wie groß Annaberg heute ist, muss Dresden ja ein Dorf gewesen sein ;-)
Erst diese Woche war ich im Dorotheastollen, da ist einem vieles bewußt geworden, was die Leute hier prägte und noch immer Bestand hat. Die Bergleute waren den ganzen Tag unter Tage mit Hammer und Meißel, dort ist es stockdunkel und sie hatten nur ein kleines Licht. Gerade in den Wintermonaten gingen sie morgens im Dunklen zum Bergwerk und abens wenn sie nach Hause gingen war es wieder dunkel.
Gerade deshlab kann man verstehen wie sie sich nach Licht sehnten und deshalb ist bei uns das Licht in der Weihnachtszeit von besonderer Bedeutung. Wir haben es eindrucksvoll diese Woche erlebt: als wir aus dem Stollen kamen (und der ist jetzt schon ein wenig beleuchtet) schauten wir auf das Mehrfamilienhaus das gleich daneben stand: in jedem Fenster leuchtete ein Schwippbogen, da ist es gleich nicht mehr so dunkel.
so in etwa sieht das aus (Bild von der Seite myheimat.de) |
Die große Sause mit dem Silbererz hielt aber nicht ewig an, die Menschen hier lebten karg und einfach. Aber sie waren auch einfallsreich, es wurde gebastelt und so entstanden z.B. Räuchermänner, Bergmänner, Engel und andere Figuren, anfangs aus Brotteig, später aus Holz und so entstand die erzgebirgische Volkskunst, die sehr vielfältig ist. Es wird geschnitzt, gedrechselt und bemalt. Vor allem für die Frauen war die Einführung des Klöppelns sehr wichtig. Damit konnten sie auch zum Lebensunterhalt beitragen. Es entstanden filigrande Spitzen, Decken usw.. Das Klöppeln ist auch heute weit verbreitet und es gibt sehr moderne Interpretationen die ich meist sehr schön finde, das gleiche gilt auch für die Holzkunst!
Das soll mal ein kleiner Abriß zum Erzgebirge sein, ich will euch mal einen kleinen Ausschnitt zeigen wie das bei mir so aussieht:
Nach dem Totensonntag (der Sonntag vor dem 1. Advent) kann man beginnen das Weihnachtszeug herzuräumen, nicht eher!! Man geht auf den Dachboden holt die Kisten hervor und packt Mann´l fürMann´l und Engel für Engel auf und stellt alles in die Wohnung:
Wir haben im Eßzimmer ein altes Buffet stehen und die meisten Räuchermänner stehen immer darauf. Es ist eine Mischung aus alten Männ´ln und neueren. Die Räuchermänner stellen meist Figuren des täglichen Lebens dar: Nachtwächter, Polizist, Waldarbeiter, oft Türken, keine Ahnung warum, vielleicht war man von dem Exotischen fasziniert)
Ein Stück finde ich immer wieder sehr schön. Es ist ein alter Bergmann, den mein Mann von seinen Großeltern geerbt hat, wie alt er genau ist kann ich aber nicht sagen, er ist ca. 60 cm hoch:
Aber andere Figuren, meist Engel sind sehr beliebt und wir haben verschiedene Ausführungen:
Die beiden äußeren Engel (Arkkordeon und Geige) sind zeimlich alt, von der Oma meines Mannes |
Aber auch Szenen aus dem Altag werden nachgestellt, hier sehr filigran eine Tischlerwerkstatt (Maße ca. 6 x 8 cm):
Und neben dem traditionellen gibt es auch moderne Räuchermänner:
nicht nur Olaf aus dem Film "Eiskönigin" ist cool |
Ich sammle die Engel schon seit 20 Jahren, jedes Jahr kommt ein neuer hinzu und da meine Jungs auch jedes Jahr einen Engel bekommen, ist unsere Kapell schon ganz schön groß geworden.
Dabei gibt es nicht nur Musikanten:
Aber es gibt bei mir natürlich auch einen Adventskranz und andere Deko:
Der Strauß ist mit kleinen erzgebirgischen Anhängern geschmückt |
So nun aber zum Stollen, er soll übrigens das Kind in der Krippe symbolisieren, deshalb auch die weiße Zuckerhaube als Zeichen für die Tücher mit denen das Kind eingewickelt wurde.
Erzgebirgischer Stollen
nach Lutz Geissler vom Plötzblog
Zutaten:
Mehlkochstück:
40 g Ciabattamehl (Weizenmehl Tipo 0)
200 g 3,5% Milch
11 g Salz
Vorteig/Hefestück:
220 g Ciabattamehl (Weizenmehl Tipo 0)
135 g 3,5% Milch
33 g Frischhefe
Früchtemischung:
450 g Sultaninen
120 g Zitronat
80 g Orangeat
100 g Rum (40%)
100 g Weißwein
Butter-/ Mandel-/Gewürz-Mischung:
330 g kalte Süßrahmbutter
200g ganze Mandeln
5 g ganze bittere Mandeln
1 g Kardamonpulver
1 g Muskatblüte gemahlen
0,5 g gemahlener Piment
1 g Zimtpulver
0,5 gemahlender Anis
70 g Zucker
50 g klarer Honig
Hauptteig:
Vorteig
Mehlkochstück
Früchtemischung
Butter-/ Mandel-/Gewürz-Mischung
400 g Ciabattamehl (Weizenmehl Tipo 0)
50 g 3,5% Milch
zum Abschluß:
200 g Süßrahmbutter
100 g Feinzucker
ca. 200 g Puderzucker
Vorbereitung am Tag vor dem Backen:
Ich hatte diesmal Zitronat und Orangeat im Stück bestellt, diese dann als erstes klein gewürfelt und zusammen mit den Sultaninen in einer Schüssel vermischt. Dann alles mit dem Rum und Weißwein übergießen und gut durchmischen. Die Mischung 12 - 24 Stunden quellen lassen, dabei immer mal wieder mischen. Ich hab die Schüssel mit einem Deckel abgedeckt und in der Küche stehen lassen, denn die Früchtemischung soll zum Backen ca. 25°C warm sein.
Als nächstes werden die Mandeln in kochendes Wasser gegeben und ca. 10 min ziehen lassen. Dann sind sie bereit um aus der Haut geschnipst zu werden. Die geschälten Mandeln werden anschließen fein gerieben, oder so wie ich im Multihacker ganz fein gehackt.
Beim Kardamon verwende ich immer ganze grüne Kapseln, röste sie in einer Pfanne, löse die Schale ab und zerstoße die Samen im Mörser zu feinem Pulver.
Nun ist alles vorbereitet und man kann die kalte Butter mit den Mandeln, Gewürzen und allen Zutaten verkneten, am besten in der Küchenmaschine, damit es nicht zu warm wird. Die Mischung kommt dann für 12 - 24 Stunden in den Kühlschrank.
Für das Mehlkochstück wird das Mehl mit der Milch und dem Salz glatt gerührt und anschließend aufgekocht - rühren nicht vergessen. alles solange weiterkochen bis ein dicker Brei entstanden ist. Die Masse abdecken und bei Zimmertemperatur mindestens 3-4 Stunden auskühlen lassen.
Einen Tag später wird gebacken:
Alle Zutaten für das Hefestück werden erst 2 min auf niedrigster Stufe, dann nochmal 5 min auf 2.Stufe der Küchenmaschine geknetet. diesen Vorteig dann 45 - 60 min bei Zimmertemperatur gehen lassen, der Teig wird sich ungefähr verdreifachen.
15 min vor dem Ende der Gehzeit die Butter-/ Mandel-/ Gewürzmischung aus dem Kühlschrank nehmen und kurz durchkneten, denn die Mischung soll knetbar und kühl, aber nicht kühlschrankkalt sein.
Nun den Vorteig, das Mehlkochstück, Milch, Mehl und die Butter-/ Mandel-/ Gewürzmischung erst 3 min auf der niedrigsten und anschließend 10 min auf der zweiten Stufe verkneten. Am Anfang war alles so matschig, dass ich dachte es wird nie was, aber nach dem Kneten entstand wirklich ein zwar weicher Teig, aber er klebt nicht und löst sich vom Rand, genau wie Lutz es angegeben hatte.
Nun soll der Teig für 20 min bei Zimmertemperatur ruhen. Inzwischen die Früchtemischung abtropfen lassen.
Nach der Gare die abgetropfte Früchtemischung entweder von Hand oder vorsichtig mit der Maschine in den Teig kneten. Der Teig wird anschließend in 2 Teile geteilt und jeweils zu längliche Laiben formen und ca. 1 cm tief einschneiden. Da der Teig sehr weich ist, lieber nicht zu tief einschneiden, damit die Stollenbesser in form bleibt.
Nun wieder 30 min bei Zimmertemperatur gehen lassen.
Inzwischen den Backofen auf 220°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Stollen reinschieben und den Ofen kurz ein wenig ofen stehen lassen, damit die Temperatur auf 180°C runtergeht, mit dem Blumensprüher reinsprühen damit ein wenig Dampf entsteht. Den Stollen ca. 55 min backen, er sollte eine Kerntemperatur von 88 - 92°C haben.
Nach der Backzeit ca. 45 min auskühlen lassen und mit reichlich flüssiger Butter einstreichen.
Anschließend an einem kühlen Ort (12-16°C) reifen lassen.
Ich hab ihn dann in eine Pergament-Stollentüte gesteckt und weiter kühl gelagert - für 1 Woche, dann haben wir ihn pünklich zum 1. Advent angeschnitten.
Vor dem Anschnitt wird der Stollen wieder mit reichlich Butter eingestrichen, dann schön mit Puderzucker bestreuen und das ganze nochmal wiederholen.
Dann war es soweit der Stollen wurde angeschnitten:
Fazit: Mir war der Stollen ein wenig zu trocken, meine Männer fanden ihn gut. Was ich besonders mag ist die leichte Note der Gewürze die in die Nase steigt, bevor man reinbeißt.
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